Im Ökosystem Wald gibt es keinen Abfall
Alles wird wiederverwertet. Stirbt Holz – genannt Totholz – wird es zur Basis neuen Lebens. Unzählige Organismen beteiligen sich am steten Ab- und Wiederaufbau.
Circa 20% der Waldflora und -fauna leben direkt oder indirekt von Totholz, darunter Pilze, Flechten, Moose, Farne, Insekten, Reptilien, Vögel und auch Säugetiere, wie zum Beispiel der höhlenbewohnende Marder. Viele davon sind bereits vom Aussterben bedroht. Der überwiegende Teil unserer 1.000 Wespen- und Bienenarten sind darauf angewiesen. Viele andere Insektenarten, wie Schmetterlinge, Käfer, Ameisen, Fliegen, Schnaken, Wanzen, Motten sowie Spinnentiere und Milben, finden hier ihren Lebensraum – nutzen es als Unterschlupf, Futterquelle und Baumaterial.
Durch die verschiedenen Abhängigkeiten zwischen Pilzen und Insekten entstehen Lebensgemeinschaften. Insekten übertragen Pilzsporen auf den Holzkörper, die Pilze können wiederum Nahrungsquelle und Teillebensraum für Insekten sein.

Alt- und Totholz
- dient dem Natur- und Artenschutz.
- trägt wesentlich zur natürlichen Krankheits- und Schädlingsbekämpfung im Wald bei.
- wirkt positiv auf das Mikroklima: Verhindert das Austrocknen des Bodens, kann Temperaturschwankungen und Feuchtigkeitsverhältnisse ausgleichen.