Auf Entdeckungsreise in die Geschichte
Als „Aufschluss“ wird ein Bereich der Erdoberfläche bezeichnet, an dem Gestein und Gesteinsuntergrund unverhüllt zu Tage treten. Meist lassen sich grobe Strukturen und Schichten erkennen. Natürliche Aufschlüsse finden sich beispielsweise an Abrisskanten von Erdrutschen, an Steilufern und -küsten sowie an Felswänden. Künstliche Aufschlüsse ergeben sich zum Beispiel im Tagebau, in Steinbrüchen, in Kiesgruben, durch Baugruben und Straßen- oder Bahneinschnitte.
Hier an diesem Standort wurde durch den Bau der ehemaligen Bahntrasse Neubrücke-Birkenfeld das Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Gesteinsformationen sichtbar. Es finden sich geradezu ideale Aufschlussverhältnisse vor, denn man kann sowohl grobe Strukturen des Gesteins erkennen, als auch feine Sedimentstrukturen.

Gestein vulkanischen Ursprungs
Auf der nördlichen Seite, linker Hand, erkennt man ein kompaktes Gestein vulkanischen Ursprungs, Andesit genannt.

Sedimentgestein
Auf der südlichen Seite, rechter Hand, ist ein Sedimentgestein aus Flussablagerungen sichtbar. Dieses besteht aus einem Gemisch kleiner und großer Gesteinsbrocken sowie Kiesel mit feinen Sanden und Tonen.
Die Gesteine wurden vor ca. 300 Mio. Jahren gebildet. In Mitteleuropa hatte sich durch das Aufeinandertreffen der Urkontinente ein Hochgebirge (Variszisches Gebirge) gebildet. Das Hochgebirge wurde durch intensive Erosion abgetragen und die Flüsse transportierten das Schwemmmaterial in das große Becken, welches sich von der Saar bis zum Rhein erstreckte. Durch den hohen Druck aufliegender Gesteinsschichten entstanden hier Sandsteine, Tonsteine und Konglomerate. Parallel hierzu stieg, entlang von tektonischen Verwerfungen im Erdmantel, zähfließendes Magma aus dem Erdinneren in diese Sedimentschichten auf und erkaltete. Dieses Gestein wird Andesit genannt.
Geologische Aufschlüsse
- sind Rückzugsgebiete vieler gefährdeter Tier- und Pflanzenarten.
- sind meist gekennzeichnet von relativer Nährstoffarmut, starken Temperaturunterschieden und einer geringen Wasserspeicherfähigkeit.
- ermöglichen Schlussfolgerungen zur stofflichen und geschichtlichen Entwicklung der Erde, der Landschaft und des Lebens.